GENDERMEDIZIN- EINE OPTION FÜR MEDIZINER UND APOTHEKER
Aufgrund wissenschaftlicher Erkenntnisse der letzen Jahre ist deutlich geworden, dass eine Neuorientierung im Gesundheitswesen hinsichtlich einer geschlechtsspezifischen medizinischen Versorgung notwendig ist.
Um die Arzneimittelsicherheit zu erhöhen, verlangt die Gendermedizin eine nach dem Geschlecht differenzierte Diagnose und Therapie von Erkrankungen und eine dementsprechend effektive Gesundheitsversorgung von Frau und Mann nach deren jeweiligen Bedürfnissen. Nicht nur die unterschiedliche Pathogenese der Geschlechter, sondern auch eine geschlechtsspezifische Pharmakokinetik und –dynamik (u.a. Medikamenten-Nebenwirkungen, Interaktion von Arzneimitteln, Metabolismus, teratogene Wirkung von biologisch aktiven Stoffen) begründen dabei aktuell eine stärkere Einbeziehung von Frauen in klinische Studien als das bisher der Fall war (siehe auch: Frauen Quote nach Novellierung Arzneimittelgesetz 2004).
Daneben ist zukünftig ein noch stärkerer Eingang der Gendermedizin in die Ausbildung der Ärzte und Apotheker und in deren Praxisalltag anzustreben, um diese neuen Erkenntnisse erfolgreich zu nutzen.
(aus: Nieber, Karen, “Gendermedizin – eine Option für Mediziner und Apotheker” erschienen in DZKF 9/10-2011; excerpt)